Die christliche Gemeinde: dienen, feiern, bezeugen

„Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Markus 1,15) Jesu war in die Welt gekommen, um das Königreich Gottes zu verkünden. Die Geschichte lehrt aber, dass nicht das Königreich Gottes kam, sondern die Kirche. Die Naherwartung der ersten Christen, dass Jesus wiederkommen und das Königreich Gottes errichten werde, bleibt bis heute enttäuscht. Aus der Dynamik des Anfangs entwickelte sich eine Institution. ...
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Lerne, Kirche!

Die katholische Weltkirche begibt sich auf den synodalen Weg, der vor allem durch ein gegenseitiges Zuhören geprägt sein wird. Der in verschiedene Phasen untersteilte synodale Weg „ermöglicht ein wirkliches Anhören des Gottesvolkes und zugleich eine Einbeziehung aller Bischöfe auf den verschiedenen Ebenen des kirchlichen Lebens“, steht im Dokument des Synodensekretariats in Vorbereitung auf die 16. Ordentliche Generalsversammlung der Bischofssynode, die unter dem Motto „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission“ stehen wird. ...
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Radikalität

Völker der Kirche vereinigt Euch, am kommenden Sonntag ist „Sonntag des Wortes Gottes“! Es ist keine Zeit für eine Revolution, sondern für Radikalität. Radikal ist, wer an die Wurzel geht. Worauf wurzeln der Glaube und die Kirche? Die Antwort darauf findet sich in dem, was wir als „Wort Gottes“ verkünden. Das Buch Nehemia lehrt, dass der Weg des Neuanfangs nicht am Opferaltar beginnt, ja nicht einmal am Altar des Wortes – dem Ambo –, sondern bei den Gläubigen. ...
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Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay
Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

Verloschener Stern über Bethlehem

„Stern über Bethlehem zeig uns den Weg“, klingt es nun bald wieder durch die Kirchen und Wohnzimmer, „führ uns …“. In den privaten, kirchlichen und gesellschaftlichen Krisen, zwischen Alltagsproblemen, Klimakatastrophe, Coronakrise und kirchlicher Identitätssuche sucht man alle Zeit einen Leitstern, anhand dessen man sich verorten und an dem man sich ausrichten kann. Zur Zeit Jesu Geburt gab es in der römischen Welt den astrologischen Glauben, dass jeder Mensch einen Stern habe, der mit der Geburt entsteht und mit dem Tod vergeht. ...
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“Vergehen – beleidigt“, fotografiert von Victoria Borodinova- Lizenz: Pixabay Lizenz.
“Vergehen – beleidigt“, fotografiert von Victoria Borodinova- Lizenz: Pixabay Lizenz.

Vom Brüdermord zum erstgeborenen Bruder

Dass alle Menschen Brüder werden, wie es in der „Ode an die Freude“ besungen wird, ist im Angesicht des ersten Brüderpaars der Bibel eine Drohung: Kain erschlägt Abel und sagt zu Gott: "Bin ich der Hüter meines Bruders?" (Genesis 4,9) Diesen pessimistischen Blick auf die Menschen als Brüder und Nächsten teilt auch der Prophet Jeremia. Von seinen eigenen Brüdern treulos behandelt blickt er auf den Zustand des Volkes Israel zu seiner Zeit – dieser „Festversammlung von Treulosen“, wie er sie benennt – und warnt: "Nehmt euch in Acht vor eurem Nächsten, keiner traue seinem Bruder! Denn jeder Bruder betrügt und jeder Nächste verleumdet. ...
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Zum Genderstern verstummt

Genderstern zeig uns den Weg, führt uns – ja wohin denn? Wohl zuerst einmal in die Verwirrung. Das ist das erklärte Ziel einer Kampagne der Katholischen Studierenden Jugend, die fortan „Gott“ mit einem Genderstern (*) schreibt. „Wir wollen bewusst irritieren und herausfordern. Menschen sollen sich Gedanken darüber machen, was und wer Gott ist. Das Sternchen zeigt: Gott* ist so viel mehr, als man denken und beschreiben kann. ...
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Kirchenasyl – eine biblische Kritik

Der Staatsanwalt hält Äbtissin Mechthild Thürmer für eine Straftäterin. Mit klaren Worten verteidigt sie dagegen ihr Verständnis, was Kirchenasyl für sie bedeutet. „Als Christin stehe ich in der Pflicht, Menschen in der Not beizustehen. Ich verstehe nicht, warum ich dafür jetzt bestraft werden soll.“ Doch auch Klöster sind im Rechtsstaat kein rechtsfreier Raum und für ihre Überzeugung muss sie sich daher vor dem Bamberger Amtsgericht verantworten, das ihr ausdrücklich mitgeteilt hat, dass sie im Falle einer Verurteilung „mit der Verhängung einer empfindlichen Freiheitsstrafe zu rechnen“ habe. ...
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Fotografiert von: Andrew Neel - Lizenz: gemeinfrei
Fotografiert von: Andrew Neel - Lizenz: gemeinfrei

Einsamkeit im Angesicht der Pandemie

Die physische Distanz zwischen den Menschen rettet im Angesicht des sich ausbreitenden Coronavirus Sars-CoV-2 das Leben von durch Alter und Vorerkrankungen bedrohten Mitmenschen. Sie ist in der gegenwärtigen Situation ein zwischenmenschliche Akte der Nächstenliebe. Doch zugleich führt sie für viele Menschen in die Einsamkeit. Aus der physischen Distanz darf keine soziale Distanz werden. Einsamkeit ist im Besonderen in der gegenwärtigen Situation, aber zugleich immer ein bedrohlicher Gefährte des Menschen. ...
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"Fastenzeit", fotografiert von Congerdesign. Lizenz: Pixabay.

Fastenanstöße

Fasten bedeutet vieles. Und mit vollem Magen lässt sich leicht vom Fasten reden – doch geht es dabei weder um die Füllung des Magens noch um das Verlieren vieler Worte. Auch im Alten Testament bedeutet diese rituelle Handlung den völligen oder teilweisen Verzicht auf Speise und Trank. "Nahrung, die mir sonst schmeckte, aß ich nicht; Fleisch und Wein kamen nicht in meinen Mund …" (Daniel 10,3) So werden wie der Prophet Daniel viele an Ostern rückblickend sagen. ...
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„Firecracker“, fotografiert von „riteshman“. Lizenz: gemeinfrei.
„Firecracker“, fotografiert von „riteshman“. Lizenz: gemeinfrei.

Lärmblasen

Der 1. Januar ist seit römischer Zeit (ab 153 v. Chr.) der Anfang des Kalenderjahres. Kirchlich wird an diesem Tag die Beschneidung Jesu gefeiert. Acht Tage nach seiner Geburt wurde er – wie es jüdischer Brauch ist und wie es im Lukasevangelium berichtet wird (vgl. Lukas 2,21) – beschnitten und trat damit in den Bund zwischen Gott und seinem Volk Israel ein. Es ist der Tag, an dem der Anfang des religiösen Lebens Jesu gefeiert wird, aus dem heraus das Christentum in Anknüpfung an das Judentum entstand. Der alttestamentliche Jahresanfang Für das Alte Testament hat der 1. Januar als Datum keine Bedeutung. ...
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